Wärmepumpe für Mehrfamilienhaus – Eine lohnenswerte Heizalternative?

„Eine Wärmepumpe für ein Mehrfamilienhaus? Das lohnt sich doch nicht. Und zu teuer ist es sie obendrein“. Solche und ähnliche Glaubenssätze halten sich nach wie vor hartnäckig, wenn es um das Thema für Mehrfamilienhäuser geht. Noch immer ist in den Köpfen vieler Menschen verankert, dass eine WP lediglich zum Beheizen eines Einfamilienhauses geeignet ist, da sie keine höheren Leistungen erbringen kann.

Dabei gehören solche Annahmen längst der Vergangenheit an. Inzwischen ist die Technik so effizient, dass nicht nur in Mehrfamilienhäusern, sondern sogar in großen Industriehallen immer öfter Wärmepumpenheizungen zum Einsatz kommen.

Was Sie bei der Anschaffung einer Wärmepumpe (WP) für Mehrfamilienhäuser beachten müssen, welche Modelle sich ganz besonders bei Mehrfamilienhäusern eignen und mit welchen Kosten Sie bei der Anschaffung rechnen müssen, erläutern wir Ihnen ausführlich in diesem Artikel.

Viel Freude beim Lesen.

Ist eine Wärmepumpe für ein Mehrfamilienhaus geeignet?

Sie ist in aller Munde und gehört bereits jetzt zu den effizientesten und effektivsten Heizsystemen der Zukunft: Die Wärmepumpe

Während sie besonders im Bereich der Neubauten nicht mehr wegzudenken ist, sind besonders die Eigentümer von Altbauten und ganz besonders von alten Mehrfamilienhäusern nach wie vor unsicher, ob sich dieses Heizgerät auch für ihr Gebäude eignet.

Grundsätzlich können wir Ihnen diese Frage ganz klar und ohne Zweifel beantworten: Ja, absolut! Wärmepumpe für ein Mehrfamilienhaus? Im Jahr 2023 überhaupt kein Problem mehr.

Dennoch gibt es verschiedene Kriterien, die erfüllt sein müssen. Auch die Art der WP will gut überlegt sein.

Zwar haben wir Sie bereits in unseren vorherigen Blogbeiträgen ausführlich in das Thema mitgenommen – eine Übersicht über unsere informativen Fachartikel erhalten Sie in unserem Blog. Doch möchten wir Sie an dieser Stelle noch einmal auf einen kleinen Exkurs über die Funktionen, aber auch Nachteile der verschiedenen Modelle einladen. 

Funktion, Vorteile und Nutzen, nicht nur für die Umwelt

Vielleicht sind auch Sie bereits stolzer und glücklicher Nutzer einer Wärmepumpe. Falls nicht, können wir Ihnen dieses Heizungsmodell – im wahrsten Sinne des Wortes – wärmstens empfehlen.

Denn damit schonen Sie nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Durch den Nutzen von erneuerbaren Ressourcen und Energien sind Sie mit der WP nicht nur unabhängig von den immer weiter steigenden Gaspreisen. Sie zapfen auch bisher unerschöpfliche Energiequellen an, womit Ihnen wohlig warme Räume und temperiertes Wasser garantiert sind. 

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die für die Funktion benötigten Energien aus der Umwelt kostenlos sind. Natürlich zieht sie für ihren Betrieb Strom, doch Sie zahlen nicht, wie bei der Öl- oder Gasheizung, auch noch für den Energieträger selbst zusätzliches Geld. 

Außerdem lassen sich diese Geräte ganz hervorragend mit Photovoltaikanlagen und Solarthermie ergänzen. Auf diese Weise schrauben Sie den aus dem Netz benötigten Strom auf ein absolutes Minimum herunter.

Die Funktion

Die Funktion der Wärmepumpe ist denkbar einfach: Sie nutzt die Wärme aus der Luft, dem Grundwasser oder der Erde, transportiert diese in ihr Inneres, heizt sie (weiter) auf und gibt das somit erhitzte Wasser in den Heizkreislauf des Hauses ab. 

Das Grundprinzip können Sie sich vorstellen, wie das eines Kühlschranks, nur eben andersherum.

Während der Kühlschrank die warme Luft aus seinem Inneren nach außen transportiert, um so ein konstantes Kältemilieu zu erzeugen, transportiert sie die Wärme von außen in ihr Inneres, um diese dort weiter und auf die gewünschte Temperatur zu erhitzen. 

Die Wärmepumpe enthält drei wichtige Bestandteile: 

  • das Gerät selbst (Luft-Wasser-, Wasser-Wasser-, Sole-Wasser-Geräte)
  • die Wärmequelle passend zur gewählten WP (Luft, Grundwasser, Erde)
  • ein Verteiler- und Speichersystem

Der Kreislauf

Nicht nur bei der WP für ein Einfamilienhaus läuft der Heiz-Kreislauf immer gleich ab. Auch beim Thema „Wärmepumpe für das Mehrfamilienhaus“ sieht es nicht anders aus, selbst, wenn hier mehrere Wärmepumpen in sogenannter Kaskadenschaltung vorhanden sein sollten. Was genau das ist, haben wir für Sie weiter unten im Abschnitt Kaskadenschaltung – was ist das? einmal näher beleuchtet.

Schauen wir uns zuvor doch erst einmal an, wie der Kreislauf genau abläuft.

Er besteht immer aus demselben Rhythmus, nämlich dem VVVE: Verdampfen, Verdichten, Verflüssigen, Entspannen.

  1. Verdampfen

Im Inneren der Wärmepumpe befindet sich ein Kältemittel, das die Umweltenergie aufnimmt und weitertransportiert. Bei diesem Transport wird die Umweltwärme verdampft, was das Gemisch gasförmig werden lässt.

  1. Verdichten

Ein durch Strom betriebener Kompressor drückt das gasförmige Kältemittel zusammen, wodurch sich nicht nur der Druck, sondern auch die Temperatur erhöht. Das Prinzip ist mit dem von etwa Ballpumpen vergleichbar, die bei sehr extremer Beanspruchung, von außen immer wärmer werden.

  1. Verflüssigen

Das stark komprimierte und durch den vorherigen Prozess erhitzte Kältemittel gibt nun seine Wärme an den Heizkreiskauf des Hauses ab. Dadurch kühlt es selbst wieder aus und verflüssigt sich erneut.

  1. Entspannen

Der Druck des jetzt wieder flüssigen Kältemittels wird herabgesetzt, wodurch es bis auf seine Ursprungstemperatur auskühlt. Im Anschluss beginnt der Prozess von vorn.

Ganz egal, für welche Art Sie sich entscheiden, dieser innere Kreislauf ist im Grundsatz immer gleich.

Die verschiedenen Modelle

Bevor wir uns genauer damit auseinandersetzen, welche Wärmepumpe sich für ein Mehrfamilienhaus am besten eignet, schauen wir uns im Allgemeinen einmal kurz an, welche gängigen Modelle der WP es gibt.

Luft-Wasser-WP

Die sogenannte Luft-Wasser-WP bedient sich der Wärme aus der Umgebungsluft. Sie gibt es als Monoblock-Variante, bei der die gesamte Technik in nur einem System verbaut ist, das außerhalb des Gebäudes aufgestellt wird. Reicht der Platz im Außen für dieses große Gerät nicht und ist ausreichend Platz im Innen verfügbar, lässt sich auch über ein Split-Gerät nachdenken, bei dem außen eine etwas kleinere Einheit platziert wird und der Hauptanteil der Technik in einem zweiten Gerät im Inneren Platz findet.

Wasser-Wasser-WP

Bei der Wasser-Wasser-Variante wird eine Tiefenbohrung vorgenommen, die so weit nach unten reicht, dass sie sich aus dem Grundwasser bedienen kann. Für diese Variante benötigen Sie unbedingt eine Genehmigung der Unteren Wasserbehörde. Nicht in jeder Region und an jedem Standort ist eine solche Tiefenbohrung erlaubt. Grund hierfür sind unter anderem ein ohnehin schon zu geringer Grundwasserspiegel, Wasserschutz- oder Trinkwassergewinnungsgebiete. Sprechen Sie also vor Anschaffung alles genau mit einem Fachmann bei Ihnen vor Ort durch.

Sole-Wasser-WP

Bei dieser Art genügen meist Bohrungen bis 5 m Tiefe, für die Sie keine Baugenehmigung benötigen, obgleich Sie auch hier oft gewissen regionalen Regeln unterliegen können. Um auch in diesem Fall absolut auf Nummer Sicher zu gehen und sich unnötige hohe Kosten bei der Installation zu ersparen, sprechen Sie Ihr Vorhaben eines Sole-Wasser-Geräts auch in diesem Fall zur Sicherheit mit dem Fachmann zuvor genauestens durch.

Neben den gängigen Modellen gibt es besonders im Bereich der Mehrfamilienhäuser auch noch zwei weitere Arten von Wärmepumpen, die durchaus von Interesse sein können:

Warmwasser-WP

Bei dieser Art handelt es sich nicht um eine WP zum Beheizen, sondern um ein Modell, das Sie bei der Aufbereitung Ihres Warmwassers unterstützt. Heutzutage sind in Mehrfamilienhäusern kaum noch Durchlauferhitzer im Einsatz, sondern immer mehr beziehen die Bewohner ihr warmes Wasser direkt aus der Leitung. Eine gute Ergänzung für die Heizung bietet in diesem Fall die Warmwasser-Wärmepumpe, die besonders dann enorm lohnenswert ist, wenn bereits ein Warmwasserspeicher vorhanden ist.

Dezentrale WP

Die sogenannte Dezentrale Variante müssen Sie sich vorstellen, wie viele kleine einzelne Wärmepumpen, die mit eigenen „Mini“-Wasserspeichern daherkommen und in jeder Wohneinheit separat installiert werden. Somit hat jede Mietpartei ihre ganz eigene, kleine WP für Heizung und Warmwasser zu Verfügung. Verreist der Mieter für längere Zeit, kann er bequem den Teil, der für das Erhitzen des Wassers zuständig ist, abstellen und spart so zusätzliche Stromkosten.

Wie Sie sehen, gibt es verschiedene Modelle an Pumpen; und das waren noch lang nicht alle Geräte und Arten, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind.

Besonders im Bereich der Industrie gibt es inzwischen hervorragende Geräte, die sich der Abluft anderer Prozesse und Gerätschaften bedienen und so extrem stromsparend aus alter Luft wieder neue Wärme erzeugen, die beispielsweise für Trockenprozesse oder auch der Beheizung von großen Hallen eingesetzt werden kann.

Welches Modell ist das geeignetste?

Um die Frage, welches Modell für Ihr Mehrfamilienhaus am geeignetsten ist, beantworten zu können, ist zunächst entscheidend, ob es sich um eine Bestandsimmobilie, also ein bereits errichtetes und bewohntes Gebäude, oder einen noch zu erbauenden Neubau handelt.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das Modell Neubau:

Richtig heizen im Neubau

Neben der Luft-Wasser-Wärmepumpe gibt es auch die Variante der Luft-Luft-WP. Bei dieser wird die erzeugte Energie nicht in Form von erhitztem Wasser an den Heizkreislauf abgegeben, sondern in Form von Luft. Diese Variante ist bisher nicht sonderlich häufig im Einsatz, da sie, um volle Leistung bei wenig Stromverbrauch bringen zu können, wirklich gut isolierte Bauwerke benötigt. Deshalb eignet sie sich als Variante besonders für den enorm abgedichteten, sehr energieeffizienten Neubau.

Natürlich lassen sich im Neubau aber auch alle anderen Arten verbauen. Bei Neuerrichtung können alle Bedingungen und Voraussetzungen direkt berechnet und eingeplant werden, weshalb der perfekten Variante nichts im Wege steht.

Komplizierter wird es beim Altbau. Auch hier ist es durchaus möglich, das Haus mit einer Wärmepumpe zu beheizen, jedoch ist die Frage, welche Modell zu wählen ist, da die sogenannten Vorlauftemperaturen ein entscheidender Faktor dabei sind.

Vorlauftemperatur: Was genau ist das?

Mit Sicherheit ist Ihnen das Wort Vorlauftemperatur nicht nur in Zusammenhang mit der Wärmepumpe bereits begegnet. Kein Wunder, bezieht es sich generell auf alle Arten von Heizkessel. 

Da wir uns in diesem Artikel jedoch mit dem Thema „Wärmepumpe für Mehrfamilienhäuser“ beschäftigen, schauen wir uns die Vorlauftemperatur einmal im Falle der Luft-/Wasser-/Sole-Wasser-Geräte an.

Bei allen Varianten ist es so, dass das erhitzte Wasser an den Heizkreislauf des Hauses abgegeben wird. Die Vorlauftemperatur gibt hierbei an, wie viel Grad ebendieses Wasser haben muss, um im Heizkreislauf den erwünschten Heizeffekt zu erzielen.

Fußbodenheizungen und Wandheizungen benötigen etwa eine geringere Vorlauftemperatur – meist um die 35 bis 40 Grad Celsius – als beispielsweise die klassischen Heizkörper, die mitten im Raum stehen.

Welche Vorlauftemperaturen genau benötigt und wie diese errechnet werden, ist ein etwas komplizierteres System, das Sie idealerweise dem Fachmann überlassen sollten. Selbstverständlich könnten Sie sich auch nach dem Prinzip „Trial-and-Error“ vorarbeiten, doch würde das wirklich unnötige Arbeit und allem voran nicht notwendige Kosten verursachen. 

Deshalb wenden Sie sich diesbezüglich immer an den Experten, wie uns, die GffD. Wir stehen Ihnen mit all unserem Fachwissen jederzeit gerne zur Verfügung – auch persönlich bei Ihnen vor Ort.

Kontaktieren Sie uns einfach für ein unverbindliches Beratungsgespräch, wir freuen uns auf Sie.

Mehrfamilienhaus

Was tun im unsanierten Altbau?

Wenn Sie Eigentümer eines Mehrfamilienaltbaus sind, empfiehlt es sich ganz unabhängig von der Heizart definitiv, diesen nachträglich zu dämmen, um den Energieverlust so gering wie möglich zu halten. 

Dämmen können Sie Ihr Haus über das Dach, die Wände, neue Fenster und auch über die Böden. Doch nicht immer lässt sich dieses Vorhaben so einfach realisieren. Gerade in einem voll vermieteten Haus ist es oftmals schwierig, alle Handwerkertermine mit den Mietern abzustimmen. 

Hinzukommen nicht gerade geringe Kosten für die Dämmung von Mehrfamilienhäusern. Sollte dies in Ihrem Fall so sein, sodass Sie sich aktuell keine Sanierung leisten können und deshalb leider die Vorlauftemperatur der klassischen Wärmepumpen nicht genügen, ist es definitiv eine Überlegung wert, eine Hochtemperatur-WP einbauen zu lassen. Diese kann Vorlauftemperaturen von bis zu 80 – 100 Grad Celsius erreichen; klassische Wärmepumpen erreichen Vorlauftemperaturen von 30 – 50 Grad Celsius. 

Der Klassiker

Der Klassiker unter den Wärmepumpen ist nicht nur eines der beliebtesten Modelle für das Einfamilienhaus. Auch im Mehrfamilienhaus trumpft die Luftwärmepumpe mit ihren herausragenden Eigenschaften voll auf.

Im Falle des Mehrfamilienhauses ergibt es durchaus Sinn, mit einer Monoblock-Wärmepumpe zu heizen. Hierbei steht die gesamte Technik in einem großen Kasten außerhalb des Hauses. Diese Variante gibt es mittlerweile als technisch riesige und leistungsstarke Modelle. Außerdem sind die großen Monoblöcke nicht nur in der Anschaffung weitaus günstiger als beispielsweise die Wasser-Wasser-Variante oder das Sole-Wasser-Modell. Auch die Installation ist um ein Vielfaches einfacher und somit natürlich auch preisgünstiger.

Hinzu kommt der unschlagbare Vorteil, dass Sie für die Aufstellung eines Monoblocks einer Luft-Wasser-WP keinerlei Aufstell- oder Baugenehmigungen benötigen. Lediglich ein Schallprotokoll kann von Nutzen sein, wenn Sie sie nicht eindeutig weit genug von der Grundstücksgrenze zu den Nachbarn aufstellen können.

Dazu erfahren Sie mehr in unserem Blogbeitrag: Wärmepumpe Abstand Grundstücksgrenze – Wie viel Abstand zum Nachbarn muss sein?

Die großen und leistungsstarken Monoblöcke lassen sich für ein Mehrfamilienhaus auch perfekt als Kaskadenschaltung installieren.

Kaskadenschaltung – was ist das?

Unter Kaskadenschaltung versteht man die Schaltung von mehreren Gerätschaften in Reihe. 

Mit Sicherheit haben Sie eine solche Schaltung schon einmal bei größeren Ladenlokalen wie Möbelhäusern gesehen. Dabei stehen mehrere der weißen Monoblöcke nebeneinander unauffällig am Rand des Gebäudes.

Je nach Bauart des Hauses lassen sich Wärmepumpen bei Flachdachbauten beispielsweise auch auf dem Dach finden. Oft sind ältere Mehrfamilien-Bungalows so aufgebaut, dass sie gar nicht oder nur teilunterkellert sind und entsprechend wenig Platz für die Haustechnik vorherrscht. 

Bei diesen Objektiven lassen sich nicht selten kleinere Aufbauten auf dem Dach finden, in denen die benötigte Technik wie die Heizungsanlage oder auch die Warmwassertanks untergebracht sind. Meistens ist auf dem Dach um den Kasten herum genügend Platz, um nicht nur einen Monoblock, sondern gleich mehrere in Kaskadenschaltung unterbringen zu können.

Der zusätzliche Vorteil dieser Unterbringung ist der definitiv ausreichende Abstand zu den Nachbarn. 

Sind Wärmepumpen für Hochhäuser geeignet?

Wo wir gerade bereits beim Thema Flachdach sind. Eine Frage, die sich Bewohner von Hochhäusern immer wieder stellen: Sind Wärmepumpen für Hochhäuser geeignet?

Grundsätzlich spielt es keine Rolle, ob Sie für zehn oder für hundert Parteien eine Wärmepumpe verwenden wollen. Wichtig ist immer nur, dass die Pumpe groß genug ist, die Vorlauftemperatur an die im Haus verbaute Heizungsanlage angepasst und auch die Warmwasseraufbereitung über separate Warmwasser-Wärmepumpen gesichert ist.

Besonders für größere Hochhäuser sind Kaskadenschaltungen mehrerer Luft-Wasser-Wärmepumpen gut geeignet. 

Perfekt für größere Mehrfamilienhäuser ist die Sole-Wasser-Wärmepumpe, die sich ebenfalls in Reihe schalten lässt.

Allerdings ist diese Variante auch mit weitaus höheren Kosten für Anschaffung und Installation verbunden. Und der Platz im Inneren des Gebäudes muss erst einmal gegeben sein. In der Theorie ist diese Heizung also bestens auch für ein Hochhaus geeignet. In der Praxis muss jedoch geschaut werden, ob diese Wärmepumpe für genau Ihr Haus das beste Modell ist. 

Wie groß muss die Wärmepumpe für ein Mehrfamilienhaus sein?

Wie groß eine Wärmepumpe für ein Mehrfamilienhaus sein muss, lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Denn Mehrfamilienhäuser gibt es wie Sand am Meer und dabei gleicht kaum eins dem anderen.

Um also die genaue Größe bestimmen zu können, ist es wichtig zu schauen, wie viele Quadratmeter die Pumpe versorgen muss. Zum anderen ist ebenfalls relevant, welche Heizungsarten im Inneren des Hauses verbaut sind: Fußboden- und Wandheizungen ziehen zum Beispiel weniger Energie als klassische, freistehende Heizkörper, und benötigen auch geringere Vorlauftemperaturen.

Hinzukommt die Frage nach der Warmwasseraufbereitung. Besonders im Mehrfamilienhaus bieten sich hierfür zusätzlich eine Warmwasser-Wärmepumpe an.

Wenn Sie die Zahlen für Ihr Haus zusammen haben beraten wir Sie gerne, welches leistungsstarke Modell für Ihr Haus genau richtig ist. Kontaktieren Sie uns einfach.

Wie viele WP für ein Mehrfamilienhaus?

Inzwischen ist die Technik von Wärmepumpen extrem ausgereift und ständig verbessert worden, sodass es mittlerweile enorm große Monoblöcke für Luft-Wasser-WP gibt. 

Wenn Sie ein Mehrfamilienhaus mit bspw. nur vier nicht allzu großen Parteien bewohnen, kann ein solch großer Monoblock durchaus als alleinige Heizung ausreichen.

Besitzt Ihr Mehrfamilienhaus jedoch enorm hohe Decken, zehn Parteien und grundsätzlich eher große Wohnungen, wird eine einzelne Wärmepumpe mit Sicherheit schnell an ihre Grenzen stoßen. Hierfür empfehlen sich mehrere Monoblöcke in Reihe als sogenannte Kaskadenschaltung. 

Wärmepumpe für eine Wohnung?

Als Bewohner eines Mehrfamilienhauses sind Sie in vielerlei Hinsicht auf die Entscheidungen Ihres Vermieters angewiesen. So ist auch das Thema Heizung etwas, auf das Sie leider keinen Einfluss nehmen können. Dennoch fragen sich viele Mieter, ob es nicht auch Wärmepumpen für Wohnungen gibt.

Natürlich können Sie nicht ohne die Zustimmung und das Zutun Ihres Vermieters agieren. Aber ja, es gibt kleine Wärmepumpensysteme für die einzelnen Wohnungen: Dezentrale Wärmepumpen.

Wie oben im Abschnitt Die verschiedenen Modelle erwähnt, handelt es sich bei diesem Wärmepumpensystem um eine Art kleine WP mit Warmwassertank, die in jeder einzelnen Wohnung verbaut wird. Somit hat jede Wohnung ihren eigenen Kreislauf für Heizung und Warmwasser. Der Mieter hat damit auch die Möglichkeit, das Warmwasser auszuschalten, beispielsweise dann, wenn er länger im Urlaub ist. Somit wird zusätzlicher Strom gespart.

Doch natürlich kann auch die Dezentrale Wärmepumpe nur vom Vermieter selbst installiert werden.

Was kostet eine WP mit Einbau für ein Mehrfamilienhaus?

Wie immer im Bereich von individuellen Lösungen, sind die zu erwartenden Kosten nur grob zu schätzen und abzustecken, da die exakten Preise unter anderem von Faktoren wie dem Hersteller der Wärmepumpe, der Größe dieser und auch der Einfachheit der Installation abhängen. 

Dennoch möchten wir Ihnen einen groben Überblick über die verschiedenen Preisspannen geben. Und auch Möglichkeiten, mit denen Sie die Unterhalts- und Anschaffungskosten senken können, wollen wir genau beleuchten.

Kosten Luft-Wasser-WP

Das Luft-Wasser-Modell ist das günstigste der drei gängigen Wärmepumpenmodelle. Nicht nur die Anschaffungskosten liegen mit bereits rund 20.000,– Euro im eher unteren Segment. Auch die Kosten für die Installation sind mit ca. 7.000,– Euro im Verhältnis zu den Installationskosten anderer Modelle eher gering.

Kosten Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Die Wasser-Wasser-WP ist mit Gesamtanschaffungs- und Installationskosten von bis zu 50.000 Euro definitiv das teuerste Modell. Das liegt nicht zuletzt an der benötigten Tiefenbohrung.

Kosten Sole-Wasser-WP

Das Sole-Wasser-Gerät liegt mit ihren Anschaffungs- und Installationskosten zwischen den beiden Varianten und bewegt sich im Bereich von 40.000,– Gesamtkosten. Aber wie eingangs gesagt, hängen die genauen Kosten oft von sehr vielen verschiedenen Faktoren ab, die sich pauschal nicht näher eingrenzen lassen.

Förderung beim Bau

Dass Sie bei der Errichtung in einem Einfamilienhaus Fördermittel beantragen können, haben Sie wahrscheinlich bereits gelesen. Falls nicht, dann empfehlen wir Ihnen gerne unseren Artikel „Fördermittel-Dschungel? Wir beraten Sie„.

Doch wussten Sie, dass Sie auch bei der Errichtung einer Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus Förderung beantragen können? Sogar bis zu 40 Prozent der Kosten können erstattet werden.

Dabei sind die Fördergelder hauptsächlich auf das Thema Sanierung ausgelegt.

Informieren Sie sich unbedingt vor Anschaffung und der Sanierung Ihres Mehrfamilienhauses über die verschiedenen Möglichkeiten. Die Förderung, die sich dann auch für Sie und Ihre Wünsche beantragen lassen.

Wärmepumpe für MFH mit Photovoltaik

Eine weitere Methode, um besonders die laufenden Kosten so gering wie möglich zu halten, ist die Betreibung der WP mit einer Photovoltaik-Anlage. 

Welche Vorteile dieses dynamische Duo mit sich bringt, wie Sie die größtmögliche Ersparnis erwirken können und was es allgemein bei dem Thema „Wärmepumpe mit Photovoltaik“ zu beachten gilt, haben wir Ihnen im gleichnamigen Artikel zusammengefasst. Lesen lohnt sich.

Ein Fazit zur Wärmepumpe fürs Mehrfamilienhaus

Zusammenfassend sagen wir Ihnen, dass sich auch für Mehrfamilienhäuser der Einbau einer Wärmepumpe absolut lohnt. Damit schonen Sie nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihren Geldbeutel.

Ob eine große WP, beispielsweise in Form eines großen Monoblocks eines Luft-Wasser-Modells mit zusätzlicher Unterstützung durch ein Warmwasser-Gerät genügt? Das besprechen Sie am besten mit Ihrem Fachmann von der GffD

Ansonsten ist es auch möglich, mehrere Wärmepumpen in einer sogenannten Kaskadenschaltung zu installieren. Auch der gleichzeitige Betrieb mit einer Photovoltaikanlage ist durchaus denkbar und besonders kosteneffizient.

Wie Sie sehen, müssen Sie auch im Mehrfamilienhaus nicht auf Ihren Traum der Wärmepumpe verzichten. Sondern nur für das richtige Gerät in geeigneter Größe entscheiden.

Wie immer sind wir vom ersten Schritt der Planung bis zum letzten Schritt der Umsetzung immer mit Rat und Tat an Ihrer Seite – auch bei Ihnen live vor Ort. Kontaktieren Sie uns, wir freuen uns auf Sie. 

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