Photovoltaik und Flachdach: Funktioniert das?

Garagen, große Werk- und Lagerhallen oder Supermärkte haben eines gemeinsam: Das Dach hat in der Regel keine Neigung. Aber sie eröffnen mit ihren Flächen trotzdem ein spannendes Potenzial für Photovoltaik, auch mit Flachdach – sofern die Voraussetzungen stimmen.

Um es vorweg zu nehmen: Sie können eine PV-Anlage nicht nur auf einem schrägen Dach gewinnbringend installieren. Allerdings sind die Herausforderungen bei der Montage größer. Eine intakte Dachhaut wegen der Befestigung einer Photovoltaikanlage zu beschädigen, ist nicht sinnvoll. Aus unserer Sicht stehen verschiedene Wege offen, um die Photovoltaik-Anlage auf einem Flachdach aufzubringen. Nach Möglichkeit, ohne das Dach durchdringen zu müssen.

Oder – wenn es nicht anders geht: Mit Dachdurchdringung.

1. Wie befestigt man eine PV-Anlage auf einem Flachdach ohne Dachdurchdringung?

Sicher soll die Montage einer Photovoltaikanlage auf einem Flachdach ohne Dachdurchdringung sein, aber eben auch komfortabel. Schließlich müssen die Module gewartet und gereinigt werden. Gleichzeitig sind jedoch hohe Anforderungen zu erfüllen. Nur dann kann Photovoltaik auf einem flachen Dach effizient funktionieren und das gewünschte Ergebnis erzielen. Es ist also im Vorfeld einiges zu bedenken, um die richtige Montagevariante auszuwählen:

1.1. Photovoltaik auf flachem Dach: Aufständern mit Metallschienen

Diese Variante ist die gängigste: Auf dem Dach dienen Metallschienen dazu, die Photovoltaik-Module miteinander zu Montagereihen zu verbinden. So entsteht ein stabiler Montageverbund.

Gleichzeitig erlaubt diese Methode das bedarfsgerechte Ausrichten, flache Auslegen oder Anheben der Module, sodass diese mit ihrer Neigung die Sonneneinstrahlung optimal nutzen können. Sie erfordert die Anbringung von Windleitbrechen und vor allem die ausreichende Belüftung der sich erhitzenden Rückseite der Module.

Diese Art der PV-Montage auf einem Flachdach ohne Dachdurchdringung erleichtert darüber hinaus den Zugang zur gesamten Anlage zu Wartungszwecken.

Allerdings können Wind und Schnee zur Gefahr werden. Gegen Windkräfte schafft eine zusätzliche Ballastierung mit Betonplatten effektiv Abhilfe. Schneelasten müssen – wie Windlasten – berechnet und in der Auslegung berücksichtigt werden. Hierbei ist die Statik des Gebäudes zu beachten.

1.2. PV auf flachem Dach: Montage auf Kieswannen

Das Thema Ballastierung wird hier von vornherein gelöst: Die Photovoltaik-Module werden auf einem Gestell in mit Kies oder Betonplatten gefüllten Wannen aus Kunststoff befestigt. Die schweren Wannen bilden somit eine ausgesprochen stabile Grundlage für die Photovoltaikanlage.

Betonplatten oder Kies fixieren nämlich die Module zuverlässig, sodass diese nicht verrutschen oder bei kräftigem Wind sogar abheben können. Damit gibt es eine realistische Alternative zum Aufständern, das jedoch nicht auf allen Dächern umzusetzen ist. Naturgemäß spielt natürlich zusätzliche Gewicht eine Rolle für die Statik – und wir behalten das selbstverständlich im Blick.


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Ansprechpartner: Geschäftsführer Frank Rogler
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Tel.: 0331 23 70 23 20

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1.3. Verschraubte Konstruktionen

Hin und wieder ist es auch sinnvoll eine PV Anlage durch Verschraubungen mit dem Gebäude zu besfestigen.

Dies kann der Fall sein, wenn es hohe Windlasten gibt, die Gebäudestatik aber keine zusätzliche Ballastierung erlaubt. Hier ist dann darauf zu achten, dass durch die Befestigung keine Wärmebrücken geschaffen werden, kein Tauwasser in der Konstruktion austritt und es nicht zu Undichtigkeiten im Dach kommt.

Wir sehen uns Ihr Dach deshalb im Vorfeld genau an und machen Ihnen Vorschläge zur Art der Befestigung – mit oder ohne Dachdurchdringung.

1.4. Die Wahl der optimalen Montagevariante

Aus unserer langjährigen Erfahrung wissen wir: Jede Montage einer Photovoltaikanlage muss individuell geplant und umgesetzt werden. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle, die wir sorgsam abwägen und mit Ihnen erörtern. In jedem Fall ist es unser Ziel, die Arbeiten auf einem Flachdach fachgerecht zu realisieren.

Vor einer Entscheidung zur Art der Aufstellung der PV Anlage sollten wir gemeinsam folgende Fragen beantworten:

  • Wie tragfähig ist das Dach?
  • Wie hoch sind Wind- und Schneelasten?
  • Welche örtlichen Bauvorschriften sind zu beachten?
  • Welche speziellen Anforderungen soll die Photovoltaikanlage auf dem Flachdach erfüllen?

Selbstverständlich stehen wir Ihnen als Spezialisten für Photovoltaik tatkräftig zur Seite: Wir berechnen die zu erwartenden Lasten und schauen uns die Baukonstruktion genau an, bevor wir in die konkrete Planung der PV-Anlage gehen. Gemeinsam gehen wir sämtliche Details durch, entwickeln eine bedarfsgerechte Lösung und sorgen für eine fachgerechte Ausführung.

Dabei verwenden wir nur in Deutschland zugelassene Systemkomponenten. Das ist – auch wenn es auf den ersten Blick etwas teurer zu sein scheint – zur Vorbeugung von Schäden und im Garantiefall für Sie extrem wichtig.

Photovoltaik Flachdach ohne Dachdurchdringung Beitragsbild GffD

2. Kann man Solarmodule flach hinlegen?

Auf den ersten Blick mag das Ablegen der Module die einfachste Variante sein:

Sie können im Vergleich zur Aufständerung eine größere Anzahl an Modulen auf dem Flachdach  montieren – ohne eine Verschattung zu riskieren. Oft genug sprechen auch optische Gründe für eine flache Montage, wenn die Photovoltaik-Module zum Beispiel dem Charakter des Gebäudes nicht entsprechen und deshalb z.B. hinter einer Attika nicht sichtbar bleiben sollen.

Trotz einer höheren Anzahl an verlegten PV – Modulen mit einer einhergehenden höheren Leistung der Gesamtanlage in KWp – im Vergleich zu einer schrägen Aufstellung – kann der Ertrag eventuell dennoch niedriger ausfallen. Ein „Mehr“ an PV – Modulen bedeutet nicht immer auch ein „Mehr“ an PV – Ertrag.

Wir prüfen deshalb immer den Einzelfall, um beispielsweise störende Faktoren wie Niederschläge – vor allem Schnee – und sich leichter absetzende Verschmutzungen bei einem Winkel von weniger als 16° im Blick zu behalten.

Fließt beispielsweise der Niederschlag nicht gut ab, drohen die Module zu veralgen – und müssen deswegen ein- bis zweimal im Jahr gereinigt werden. Darüber hinaus wird es schwierig mit der Belüftung der PV–Modul-Rückseiten.

3. Welcher Winkel für ein Solarmodul auf dem Flachdach?

Erfahrungsgemäß bringt ein Winkel von 30° die größte Leistung, wenn Sie die Module nach Süden ausrichten. Bei einer Ost-West-Ausrichtung reichen bereits 10°, was die Frage der Verschattung bereits beantwortet: Mit einem so geringen Neigungswinkel reduziert sich das Risiko, dass die Module sich gegenseitig in den Schatten stellen. Sie können also kleinere Abstände einplanen.

Doch, auch auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort: Ausschlaggebend ist immer die Umgebungssituation. So konnten wir schon erstklassige Ergebnisse mit Neigungswinkeln von ca. 17° oder ganz flach abgelegten Photovoltaik-Modulen erzielen – wie wir Ihnen gerne mit unserem Anlagen-Monitoring belegen.

4. Vorteile der Montage von PV–Modulen auf dem Flachdach

Es spricht aber auch eine ganze Reihe von Argumenten für eine Photovoltaik auf dem Flachdach:

Sie können sowohl den Neigungswinkel als auch die Ausrichtung der Photovoltaik-Module frei wählen, sofern die baulichen Voraussetzungen das zulassen. Das ist einer der entscheidenden Vorteile im Vergleich zum klassischen Dach.

Sie optimieren so den Wirkungsgrad der Photovoltaikanlage:

  • Die Installation von Photovoltaik auf dem Flachdach kann u.U. sehr viel einfacher als bei einem geneigten Dach sein. Dachziegel müssen weder entfernt noch zugeschnitten werden. Evtl. ist auch kein Gerüst notwendig, wenn es Sicherheitseinrichtungen auf dem Dach gibt.
  • Die Abstände, mit denen Sie die Verschattung bei der Montage auf dem Flachdach reduzieren, erweisen sich auch als Vorteil. Notwendige Wartungen und Reinigungen, aber auch die Suche nach Fehlern können Sie so sehr viel leichter durchführen.

Photovoltaik auf dem Flachdach  – wir sind Ihr Ansprechpartner!

Mit unseren Erfahrungen aus mehr als 30 Jahren Tätigkeit als Gebäude- und Energieexperten achten wir bei jedem Projekt auf alle relevanten Details – wir haben einen ganzheitlichen Blick auf alle Gewerke und Lösungen entwickelt.

Für uns ist folgende Frage maßgeblich:

Was nützt die schönste Photovoltaikanlage, wenn durch die Installation und Leitungsführung neue Schwachstellen im und am Gebäude geschaffen werden? Das haben wir im Blick und finden für jedes Gebäude, Dach und Flachdach eine optimale Strategie für die Befestigung der Module und die Trassen der PV-Leitungen.

Unser Anspruch ist es, Ihnen nicht nur die optimale Lösung zu präsentieren, sondern diese auch so umzusetzen, dass Sie über Jahre optimale Ergebnisse erzielen. Umso wichtiger ist es für uns, auch flankierende Themen kompetent zu behandeln.

Lesen Sie dazu beispielsweise unsere Beiträge zu den Themen Photovoltaik Speicher nachrüsten und Photovoltaik Heizstab nachrüsten. Und nutzen Sie unsere Fördermittel-Beratung: Wir zeigen Ihnen die richtigen Wege auf, wie Sie das Potenzial der Photovoltaik-Module effektiv für sich ausschöpfen können – nehmen Sie am besten gleich zu uns Kontakt auf.


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Ansprechpartner: Geschäftsführer Frank Rogler
E-Mail: info@gffd.de
Tel.: 0331 23 70 23 20

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